Adretta Flox / Krautgarten Kräuter

Wildkräuter

Eigentlich gibt es keine Unkräuter - nur Pflanzen, die wir gerade da nicht haben wollen. Dabei sind viele wilden Kräuter sehr nützlich, manche gesund oder sie zeigen uns bei massenhaftem Auftreten die Bodenbeschaffenheit an. Hier eine kleine, für Münchner Krautgärten typische Auswahl:

Name/Foto Verwendung Sonstiges
Stand: 2.7.2014    

Brennessel

brennessel

zeigt humosen Boden an, bereichert den Boden mit Mineralien.

Wirtspflanze für viele Schmetterlinge, gegen Blattläuse.

Blätter mit hohem Eisengehalt für blasse Menschen, sehr gesund.

Nur echte Brennessel brennt.

Vor Verarbeitung die Nesselhaare mit dem Nudelholz zerquetschen.

(Gamander-) Ehrenpreis

ehrenpreis

Blühendes Kraut wird als Tee bei Juckreiz, Neurodermitis und Erkältungskrankheiten verwendet.

Tee regt den Soffwechsel an, ist blutreinigend und schweißtreibend.

Der Gamander-Ehenpreis am Feld ist in seinen Heilkräften schwächer als der Waldehrenpreis.

 

Gänseblümchen

gänseblümchen
entzündungshemmend, blutreinigend Blüten für Tee und Salat geeignet.
Giersch harnsäurelösend und blutreinigend, bei Gicht und Rheuma, viel Vitamin C, Eisen, Kalium und Karotin

3-kantiger Stängel, Saft wirkt bei Insektenstichen beruhigend.

Blätter als Salat oder Gemüse

Gundelrebe (Gundermann)

Blätter als Tee, Würze für Gemüse, für Kräuterlimonade

stärkend, wärmend, stoffwechselanregend, stärkt die Leber

Typisch: gestielte herzförmige Blätter
und aromatischer Geruch.
Kletten-Labkraut

Zeigerpflanze für lehm- und stickstoffreiche Böden.

Wächst in gestörten Böden mit hohem Stickstoffanteil besonders gut.

Typisch: Klebt an den Händen.

Verwendung als Heilkraut.
Futterpflanze für viele Insekten.

Knopfkraut (Franzosenkraut)

franzosenkraut

zeigt hohen Stickstoffgehalt an.

Zwar essbar, aber es gibt Besseres.

Hübsch in der Vase.

Kreuzkraut, Greiskraut
(Senecio vulgaris)

kreuzkraut

zeigt hohen Stickstoffgehalt an

giftig!
leberschädigend!!!

Achtung:
Blätter sind leicht mit Rauke zu verwechseln!!

Gänsedistel, Kohldistel

gänsefingerkraut

Zeigerpflanze für stark verdichteten Boden

lockert durch Pfahlwurzeln harten Boden auf und belüftet diesen.

Gänsefingerkraut

gänsefingerkraut
Zeigt schweren verdichteten Boden an.

Junge Blätter vor der Blüte bis circa Mai für Wildsalate oder - suppen

Jedoch nicht mein Favorit.

Gänsefuß, Melde

melde

ist essbar, aber nur geringe Mengen, da Saponine abführend wirken.

Fangpflanze für Blattläuse

Zeigt stickstoffreichen Boden an.

Nahrung für Schmetterlingsraupen, Samen für Vögel. Es gibt 100te von Meldearten: Nicht essbare haben beim Zerreiben einen unangenehmen Geruch.

Hellerkraut

hhellerkraut
Blätter essbar Runde Schoten

Hirtentäschl

hirtentäschl
Blätter als Salat oder Gemüse

Ähnlich Acker-Hellerkraut: Blätter genauso essbar.

Herzförmige Schoten

Quecke

Lockert verdichteten Boden.

Zeigt verdichteten, nährstoffreichen Boden an.

Futterpflanze für Hasen, Vögel, Schmetterlinge, Raupen etc.

 

Lässt sich durch Hacken unterdrücken. Schnellwachsende Nachkultur beschattet Boden und dämmt damit Quecke ein.

Junge Triebe werden in manchen Ländern gegessen.

Schwarzer Nachtschatten

nachtschatten

Zeigt hohen Stickstoffgehalt an.

!!! Grüne Beeren und Pflanze sind giftig!!! Solanin!

 

Schwarze reife Beeren werden in manchen Regionen verarbeitet, jedoch nicht ungefährlich.

 

Solanum ...

Raukeartiger Nachtschatten

Vermutlich nicht essbar.

Typisch: Stacheln auf den Blättern

Löwenzahn

löwenzahn

Wirkt verjüngend und ist sehr gesund.

Lockert durch Pfahlwurzel harten Boden auf. Zeigerpflanze für stickstoffreichen Boden.

Gute Hummelweide.

Blätter als Salat,
Knospen und Wurzel als Gemüse

Blütenblätter als Tee zur Belebung und Entschlackung

Typisch: Hohlstängel und gezähnte Blätter

 

Schafgarbe

schafgarbe

Hält Schnecken fern.

Tee, gutes Heilkraut für Bauchbeschwerden, entzündungshemmend

Typisch: verzweigte Scheindolde

Liebt Lehmboden.

Spitzwegerich

Wildkräuter-Senf, Tee: schleimlösend, antibakteriell, wundheilend

Bevorzugt Ödland mit stickstoffsalz- und basenhaltigem Lehmboden.

Typisch: schmale Blätter mit Längsnerven

Taubnessel

taubnessel

Wie Brennessel essbar, jedoch nicht so aromatisch.

Gute Bienenweide,
wehrt Kartoffelkäfer ab.

Indikator für stickstoffhaltige, schwach basische Böden.

Sendet wachstumsfördernde Saponine.

Achte auf herzförmige Blätter, Verwechslung mit Waldnessel möglich.

Traubenhyazinthe Gut gegen Wühlmäuse Giftig!
Vogelknöterich Samen für Vögel  

Vogelmiere

vogelmiere

Blätter für Tee, Umschlag, Salat !!! nicht für Schwangere

Viele Mineralien und Vitamine, blutreinigend, harntreibend

Zeigt hohen Stickstoffgehalt an.

Klein und unscheinbar, guter Bodendecker, der vor Erosion schützt.

Feine Haarlinie am Stengel unterscheidet sie von der Sternmiere (mit Lupe zu sehen oder gegen das Licht halten).

Wolfsmilch

wolfsmilch

Gut gegen Wühlmäuse,

schöne Schnittblume.

Giftig!

Zeigerpflanzen (Indikatoren)

Manche Pflanzen reagieren wenig tolerant auf Veränderungen ihrer Lebensbedingungen. Sie haben ganz spezielle Ansprüche an den Boden und wachsen nur dort optimal, wo sie diese auch vorfinden. Gut für uns Krautgärtner: So erhalten wir ohne Bodenanalyse aus dem Labor erste Hinweise auf die Bodenbeschaffenheit unserer zugeteilten Parzelle. Wie praktisch!